Erlebe den Lernort Natur

Was ist eine Fähe und wer heißt Eber? Mit wem hat der Dachs eine WG und warum hält das Eichhörnchen Winterruhe und keinen Winterschlaf?

Am Samstag, dem 21. Oktober, hatte die Gruppe Südbaden zwei Naturpädagogen, Melanie Arland und Markus Kron, vom Landesjagdverband Baden-Württemberg zu Gast. Unter dem Motto "Lernort Natur", einer Initiative  der Jäger, bringen speziell geschulte Wald- und Naturpädagogen den Kindern den Wald und seine Bewohner näher. Ziel ist, die Kinder aufmerksam zu machen: Wie bewege ich mich im Wald? Was sollte ich lieber nicht tun? Wem kann ich durch falsches Verhalten schaden? Was kann ich alles entdecken, wenn ich mit offenen Augen durch den Wald gehe und nicht nebenbei aufs Handy schaue?

Schon die Vorstellungsrunde war ein kleines Event. Es wurde das Horn eines Wasserbüffels herumgereicht und jedes Kind und die Begleitpersonen stellten sich mit Namen vor und erzählten ein wenig über sich. Das lockerte die Stimmung auf und nahm den Kids die anfängliche Scheu.

Danach machte sich die gesamte Truppe auf in den Wald. Doch zuvor erklärten Melanie und Markus die Waldregeln. Z.B., dass man keine Tiere anfassen, keine Blätter oder gar Pilze pflücken soll, denn diese könnten giftig sein. Und auf keinen Fall Beeren direkt ungewaschen vom Strauch essen, die könnten mit dem Fuchsbandwurm verunreinigt sein. Dann wurden Kinder und Erwachsene in kleine Gruppen aufgeteilt, mit der Aufgabe, mit offenen Augen durch den Wald zu gehen und zu schauen, was es da zu entdecken gibt. Man brauchte nicht lange zu warten, da haben schon die ersten kleinen Walderforscher verschiedene Tiere entdeckt. Denn Melanie und Markus hatten vor unserem Treffen Waldbewohner als lebensgroße Attrappen wie z.B. Dachs, Igel, Reh und Wildschwein im Dickicht aufgestellt. Die Kids waren total begeistert bei der Sache und durften dann auf dem Rückweg ein Tier nach dem anderen aus dem Versteck holen. Die beiden Waldpädagogen erzählten dann zu jedem Tier etwas und fragten die Kinder aber auch nach ihrem Wissen. So entstand ein reger Austausch zwischen den Kindern und den beiden Leitern.

Zurück am Grillplatz durften die kleinen Teilnehmer sich Andenken in Form von Holz-Scheiben-Anhängern basteln. Es gab Pinsel und Farbe, Bänder, Perlen, Naturmaterialien und Klebstoff. Da war die Freude natürlich groß. Auch hatten die Pädagogen Felle, Gehörn und Schädel ausgelegt zum Bestaunen und anfassen.

Als besonderes Highlight durften die Kinder dann unter sachverständiger Anleitung ohne Feuerzeug und Streichholz Feuer machen, denn als Abschluss wurden noch Würstchen gegrillt. Dazu gab es Brötchen und Erfrischungsgetränke. Alles wurde von Familie Bandel für die Entdeckerbande spendiert.

Für uns alle, die dabei waren, war es ein unterhaltsamer und lehrreicher Nachmittag. Man kann diese Initiative der Jäger für alle interessierten Gruppen mit Kindern sehr empfehlen. Die Kinder haben mit viel Spaß gelernt, dass man den Wald mit mehr Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme betreten sollte, denn schließlich ist er das Wohnzimmer der Waldtiere - und in den Wohnzimmern von Freunden und Bekannten sollte man sich etwas zurückhaltender benehmen - oder nicht?

Herzlichen Dank Melanie und Markus für Euer Engagement.

Beate Grondorf